Seit 2022 fährt in Preetz ein dreirädriges Lastenrad mit einem OpenBikeSensor, einem Überholabstandmesser, der halbautomtisch mittels Ultraschall den Abstand zu überholenden Autos misst und speichert. Hier sind die ersten Daten aus dem Sommer 2022 dargestellt.
Die Karte und nachfolgende Abbildung (Häufigkeitsverteilung) zeigt die registrierten Überholvorgänge nach Abstandsklassen.

Insgesamt handelt es sich um 85 Überholvorgänge, von denen 23,5 % mit über 2 m Abstand und 65 % mit über 1,50 m Abstand stattgefunden haben. 35 % der überholenden Autofahrerinnen haben den gesetzlichen Mindestabstand von 1,5 m unterschritten, 76,5 % den gesetzlichen Mindestabstand von 2 m zu Kindern (im Lastenrad saßen meist ein bis zwei Kinder). Im ersten Moment hört sich das gar nicht so schlecht an, schließlich haben die meisten Fahrzeugführerinnen zumindest einen Abstand von 1,50 m eingehalten. Schaut man sich die Daten aber genauer an, so ändert sich das Bild. Wie schon in der Karte erkennbar gibt es einige Straßenabschnitte, in denen der Mindestüberholabstand häufiger unterschritten wird.
Problembereich Nördliche Kührener Straße
Es ist hinlänglich bekannt, dass es in der nördlichen Kührener Straße regelmäßig eng wird. Die ohnehin schmale Straße wird durch parkende Autos weiter eingeengt. Die Daten zeigen eindrucksvoll, warum Radfahrende hier im Regelfall eigentlich gar nicht überholt werden dürfen.

Hier halten nur Wenige den gesetzlichen Mindestüberholabstand ein. Ein Überholen mit über 2 m Abstand ist im Bereich gar nicht möglich.

Problembereich „Am Alten Friedhof“
Auch der Abschnitt der Straße „Hinter dem Kirchhof“ im Bereich des Friedhofs ist stadtweit bekannt für seine Enge. Auch hier wird der festgeschriebene Überholabstand überwiegend nicht eingehalten.

